let's write emotions

Gefühle fühlen und so…

Liebe und so…

Liebe ist… 

… im Regen vor dem Fenster stehen, 
atemlos und schmerzverzerrt die drei Worte rufen. 

… die Symbiose, 
aus flammenden Klängen und leidenschaftlichen Texten. 

… dramatische Wörter, tief aus der Seele, 
die dir Ewigkeit versprechen.  

… die Verzweiflung, 
weil Emotionen so wunderschön schmerzen. 

… bittersüsse Kämpfe gegen alle Widerstände, 
denn sie ist und bleibt das einzig wahrhaftige Lebenselixier. 

Nein. Nein – das ist es nicht, was Liebe ist. Liebe ist kein Dirty-Dancing Film. Kein Ed Sheeran Song. Kein Jane Austen Buch und auch kein Romeo & Julia Drama. Das ist auch gut so, stimmt’s? Denn es wäre schrecklich naiv sich in solch einem Bild zu verlieren. Schliesslich leben wir in keiner „widdewidde wie sie mir gefällt“- Welt. 

Rational betrachtet weiss ich, dass mensch, einen Dauerzustand von Oxytocin und Dopamin Ausschüttung gar nicht aushalten würde1. Ich weiss, dass Liebe bedeutet, sich immer wieder füreinander zu entscheiden – und, dass sie Zufriedensein bedeutet.  

But guess what – rationales Denken ist eine äusserst rare Angelegenheit bei mir.  

Natürlich habe auch ich das Bedürfnis nach einer gewissen Sicherheit, einer Vertrautheit und einer Zufriedenheit. Aber… Gleichzeitig wünsche ich mir sehnlichst leidenschaftliches Feuer. Explodierende Schmetterlinge. Eine Brille, so rosarot, dass sie auf keiner Farbkarte zu finden ist. Ich wünsche mir, am Flughafen mit den Worten «Geh nicht!» aufgehalten zu werden. Ich wünsche mir eine dramatische Stimme, die singt «…but I can’t help falling in Love with you!». Und ja, ich wünsche mir, dass wir uns gegen alle Widrigkeiten stellen und mit Schwertern in den Händen um unser Lebenselixier kämpfen. 

Nur Rosen, die will ich nicht. Die sind kitschig. 

So und jetzt kommt’s erst recht:  
Wenn ich nämlich eine Person finde, die so ziemlich genau diese Dinge für mich tut, renne ich am Ende trotzdem wieder nur weg. Anfangs verbiege ich mich wie heisses Eisen. Ich will mich genau in die Form schmieden, von der ich denke, dass sie gewünscht ist. Auch wenn das niemals von mir verlangt wurde. Um jeden Preis will ich gefallen, denn nichts fühlt sich so beschissen an wie Abweisung. An dem Punkt an dem ich langsam Sicherheit verspüre, tadaa, das grosse Erwachen. Als würde ich von einem wilden Traum hochschnellen und nicht mehr wissen, was echt ist und was nicht. Im letzten Akt dann, ziehe ich mich frustriert zurück, zeige die kalte Schulter und hasse mich selbst dafür. Vom Selbsthass überfordert, hau ich letztendlich ab. Der Vorhang fällt, der Applaus jedoch aus. 

Tja, so realisiere ich also immer mehr, dass ich in einer Fantasiewelt lebe. Dass ich Herzen, die versucht haben, das Beste für mich zu sein, gebrochen habe. Dass ich gehen liess, wovon alle nur träumen. Wovon ich träume. Ach, verdammt, was ist los mit mir? Woher kommt solcher Mist und    – bitte,bitte – ist er heilbar? Dieses Drama will ich mir, bei aller Liebe (haha), nicht in Endlosschlaufe anschauen. Somit bleibt mir wohl nur eines übrig: Diese dunkle Ecke in mir aufzuräumen. Na gut, aber mit Musik: 

«mmh-mh-mh-mmmh-mh…trallali trallahey tralla hoppsasa… »  



Auf den letzten Zeilen möchte ich, so gerne, 
weise Worte von mir geben. 

Solche, die dir Mut und Hoffnung, 
dir Zuversicht und Vertrauen schenken. 

Aber wer bin ich, dir zu lehren, 
was ich selbst nicht verstehe? 

Darum bitte ich dich, verrate mir: 
Wie zum Teufel funktioniert Liebe? 

 
 
1 Oxytocin und Dopamin sind Hormone, die beim Verliebtsein ausgeschüttet werden. 

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